Im Jahr 1997 organisierte der damalige Luxemburger liberale Europaabgeordnete und spätere Minister für Entwicklung Charles Goerens zusammen mit seinen Mitarbeitern eine erste Gedenkreise nach Auschwitz. Über 120 Jugendliche aus Luxemburger Lyzeen nahmen an dieser Reise teil, in den kommenden Jahren kamen viele Hunderte hinzu. Mit dabei auf diesen Reisen sind auch immer Auschwitz-Überlebende, die vor Ort den jungen Menschen von ihren Erlebnissen erzählen und in stundenlangen Gesprächen geduldig alle Fragen beantworten. Inzwischen werden diese Reisen von der Organisation „Les Témoins de la deuxième Génération – Zeugen der zweiten Generation“ organisiert. Aus dem Erlebten und Erzählten entstand die Erzählung Aschengänger.
„Wie viel Zeit brauchte hier der Tod, um die auferlegte Arbeit zu tun? Manchmal muss es sogar ihm gegraut haben, ansonsten hätte er nicht doch einigen Zeit gelassen, mit dem Sterben, Aufschub geduldet, sich das Leben in Raten genommen.“
Wie findet man Worte für das Unbeschreibliche? Für die unzähligen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die im Konzentrationslager Auschwitz begangen wurden? Jedes Jahr begeben sich Jugendliche aus Luxemburger Lyzeen auf Gedenkreise an diesen dunklen Ort, um den immer leiser werdenden Stimmen der Zeugen zuzuhören, die aus der Vergangenheit sprechen und für die Zukunft mahnen. Hier beginnt auch die Geschichte des Erzählers. Jakob Aschengänger. Ein Getriebener, der auf den Reisen nach Auschwitz sich selbst fast verliert – und gleichzeitig findet.
Aschengänger ist die überarbeitete Neuauflage des gleichnamigen Buches, das 2003 zum ersten Mal erschienen ist.