„Der Servais-Preisträger von 2005 bleibt in seinem zweiten Bändchen ephemer nach In der Sänfte des Apollofalters seinem Stil treu. Seine Gedichte zwingen dem Leser keine Weltsicht auf und behindern sein Verständnis nicht durch verschobene Satzkonstruktionen oder Neologismen. Sie sind kurz, wie aus Höflichkeit, wie um dem Leser nicht mit Weitschweifigkeit zur Last zu fallen.“ (Elise Schmit, Lëtzebuerger Land, 30.1.2015)
Jean-Paul Jacobs greift in seiner Lyrik auf Wortpointen, groteske, skurril-extravagante und preziös-ausgesuchte Bilder zurück. Formal ist der hohe Grad an Referentialität hervorzuheben: Zitate, Anspielungen, Widmungen, Anrufungen und intertextuelle Verbindungen zu den (überwiegend europäischen) Dichtern – H.C. Artmann, Charles Baudelaire, Samuel Beckett, Stéphane Mallarmé, Eugenio Montale, Rainer Maia Rilke, Arthur Rimbaud, Paul Valéry oder François Villon – lassen poetische Koordinatensystem entstehen, die für das Verständnis der eigenen Lyrik Orientierung geben. Jacobs verweist zudem auf die Kulisse höfischer Kultur und der Musikwelt von Renaissance bis zur Wiener Klassik.