Es gibt in der Luxemburger Geschichte kaum eine Person, um die sich mehr Mythen ranken als um
Großherzogin Marie Adelheid. Zum hundertsten Jahrestag ihrer Abdankung untersucht Josiane Weber in dieser politischen Biografie die historische Bedeutung der ersten Großherzogin Luxemburgs. Die Historikerin hat zahlreiche und teils bislang unbekannte oder wenig beachtete Quellen zusammengetragen und ausgewertet.
Das Ergebnis ist eine umfassende, reich illustrierte Studie zur Regentschaft Marie Adelheids. Die Biografie beleuchtet Marie Adelheids Leben und politisches Handeln vor allem in der Zeit zwischen 1912 und 1919 und zieht Bilanz aus ihrer sechseinhalbjährigen Herrschaftszeit, die viele Schlüsselmomente der Neueren und Neuesten Geschichte des Großherzogtums und seiner politischen Institutionen enthält. Häufige Regierungs- und Staatskrisen, Demonstrationen und Aufstände zeugen nicht nur von unstabilen Verhältnissen und einer polarisierten Öffentlichkeit, sondern auch von einer Monarchin, die sich nicht auf repräsentative Aufgaben beschränkte.
Das dichte Geflecht von teils wahren, teils konstruierten Geschichten, die sich bis heute in der Historiographie über Marie Adelheid finden, wird in diesem Buch entwirrt, um anhand von akribischer Quellenarbeit ihre bedeutende politische Funktion präzise aufzuzeigen. Circa 400 Abbildungen, darunter viele seltene Fotografien, Postkarten und Archivdokumente, runden das Werk ab.